Monika Schratt: Pfaffenhofen ist bunt

Am kommenden Samstag wird die neue Moschee in der Hohenwarter Straße in Betrieb genommen. Doch es werden nicht nur viele Bürger aus Pfaffenhofen und dem Landkreis neben den offiziellen Gästen erwartet, auch „braune“ Gäste werden kommen. Die Gruppe um den bekannten Münchner Rechtspopulisten und Islamgegner Michael Stürzenberger hat eine Demo vom Landratsamt genehmigt bekommen. Diese Tatsache hat das Bündnis „Pfaffenhofen gegen Rechts – Bürger für Toleranz“ auf den Plan gerufen, das überhaupt kein Verständnis für die Genehmigung hat. Deren Sprecherin Monika Schratt ist auf das Landratsamt nicht gut zu sprechen: „Wie kann man nur in der Zeit von 12 bis 16 Uhr eine Demo genehmigen, die mit 85 dB Laustärke agieren kann – direkt neben dem Seniorenheim in der Hohenwarter Straße? In diesen Zeitraum fällt dort die Mittagsruhe.“ Dann weist sie noch darauf hin, dass in Pfaffenhofen zwar von 12 bis 14 Uhr der Rasen nicht gemäht werden darf: „Aber Senioren dürfen offensichtlich nach Ansicht des Landratsamtes sehr wohl in ihrer Mittagsruhe durch einen rechten Agitator gestört werden.“ 

Der Gruppe „Pfaffenhofen gegen Rechts – Bürger für Toleranz“ ist es wichtig, dass nun die Pfaffenhofener zeigen, dass „ihre Stadt tolerant, offen und vielseitig ist“. Sie plant eine Gegendemo direkt neben der Moschee. T-Shirts mit dem Logo „Pfaffenhofen ist bunt“ werden bis Samstag beschafft und auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt ab 9.30 Uhr zum Kauf angeboten. „Wenn sich die Rechten ab 12 Uhr gegenüber der Moschee versammeln, sollten die Pfaffenhofener Flagge zeigen und dort eine Menschenkette bilden.“ 

Am vergangenen Montag trafen sich einige Pfaffenhofener, um zusammen mit Monika Schratt Aktionen abzusprechen, die den „braunen Dumpfbacken“ zeigen, dass sie hier nicht willkommen sind. Dazu werden alle politischen Parteien, die Kirchen und andere gesellschaftliche Gruppen sowie alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, bei der Menschenkette mitzumachen: „Es wäre toll, wenn wir zeigen könnten, dass wir hinter unseren Mitbürgern stehen, die wir zum Teil schon seit Jahren kennen und die wir Tag für  Tag treffen – ganz gleich, welche Religion sie haben und aus welcher Kultur sie stammen.“